Vermögensaufbau für Kinder

Viele Eltern, Großeltern und Paten sparen monatlich für den Vermögensaufbau ihrer Kinder, um diesen später den Start ins eigene Leben zu erleichtern. In der Regel werden solche Unterstützungen mit dem 18. Lebensjahr überreicht. Über einen Zeitraum von 15-20 Jahren lässt sich bereits eine enorme Summe ansparen, selbst wenn monatlich nur kleine Beträge zurückgelegt werden. In diesem Beitrag soll die Frage erörtert werden, wie weit solche Sparprogramme in der heutigen Zeit am besten umgesetzt werden können.

Insbesondere wenn Werte über langen Zeitraum gespart und gebildet werden ist es wichtig, sich über die passende Anlageform zu informieren und natürlich auch zu hinterfragen. Persönlich hätte ich ein schlechtes Gefühl über Jahre monatlich z.B. 50 EUR in einem Sparschwein oder auf einem Sparkonto zu sammeln. Zu Einem kann ich mir nicht vorstellen, dass es den Euro in den nächsten 15-20 Jahren noch gibt. Falls ich mich irre, möchte ich zum Anderen nicht Wissen, wie hoch die Inflationsrate ist und welchen Wert das angesparte Vermögen dann noch bietet. Immerhin befinden wir uns am Ende des Kondratieff und damit in einer spannenden, aber auch recht heiklen wirtschaftlichen Situation, in der sich historisch Vermögen größtenteils in Luft auflöst.

Wir liegen momentan in einer Niedrigzinsphase und mit Geld vollgepumpten Märkten. Geldvermögen auf dem Konto bringen keine Zinsen, die steigende Geldmenge aufgrund der großzügigen Kreditvergabe und geringen Zinsen führt langsam zu einer immer steigenden Inflation (auch wenn man den Prozess nicht unbedingt merkt) und die Aktienkurse liegen bei Höchstpreisen, da die Anleger kaum noch Anlagealternativen sehen und daher verstärkt in Aktien gehen. Steigende Aktienkurse sorgen für positive Nachrichten und diese Nachrichten ziehen noch mehr Anleger an. 

Aktien, Fonds und ETFs kommen aufgrund dieser Situation nicht in Frage. Die Kurse sind viel zu hoch, dass ein weiterer Anstieg als sicheres langfristiges Investment alles andere als sinnvoll ist. Sicherlich werden die Kurse auch noch weiter steigen. Immerhin wird die wirtschaftliche Situation in den Medien ja immer verschönt. Man darf aber nicht vergessen, dass Aktien nur so lange steigen, wie sich neue Käufer finden, die in diese Aktien zu den aktuellen Preisen einsteigen. Irgendwann kommt jedoch die Zeit, wie im Jahr 2000, dass es plötzlich steil Berg runter geht. In der aktuellen Wirtschaftlichen Situation könnten verschiedene Szenarien unterstützend diesen Prozess einzuleiten. Ich möchte Aktien jetzt nicht schlecht sprechen. Bin selbst in einigen wenigen Minen Werten drinnen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, wer zu Höchstkursen einsteigt, kann Pech haben, dass es nach einer größeren "Korrektur" gerne mal 10 Jahre und länger dauern kann, bis diese Anfangskurse wieder erreicht werden. Zu jedem Thema gibt es verschiedene Meinungen. Meiner Meinung nach ist eine Abkühlung in den nächsten Jahren mehr als erforderlich und deswegen die Investition in Aktien momentan noch nicht sehr ratsam.

Wer jetzt mit dem Aufbau von Vermögen für Kinder anfängt, könnte meiner Meinung nach z.B. beginnen auf Edelmetalle zu setzen. Diese sind momentan auf Tiefstkursen und extrem günstig. Hier eignen sich z.B. Silber Unzen. Mit Silberunzen meine ich klassische Bullionsmünzen wie Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, American Eagle oder Libertad und keine Sammlermünzen mit erhöhten Aufpreisen. Der Unzenpreis liegt aktuell bei ca. 15-16 EUR. Selbst wenn die Preise wieder auf 25-30 EUR die Unze steigen, würde ich dabei bleiben. Falls die Preise weiter fallen, um so günstiger kann gekauft werden. Bei einer Unze pro Monat (Je nach Budget auch gerne mehr), kommt man nach 18 Jahren immerhin auf 216 Unzen bzw. ca. 6,7 Kilo Silber (Steigende Silberpreise können langfristig jedoch zu weniger Käufen führen). Eine beachtliche Menge. Meiner Meinung nach ist es daher sinnvoll zu Phasen günstiger Silberpreise anfangs mehr zu investieren. 

In der Vergangenheit haben Edelmetalle immer Ihren Wert behalten, während Papierwährungen immer den Bach untergingen. Es kürzlich wurden wieder bei Bauarbeiten Millionen oder Milliarden von Reichsmark gefunden. Alles wertlos. Werden jedoch Gold- und Silberfunde entdeckt, ist der Wert immer noch erhalten. So viel zum Hintergrund.

Sollten die Börsenkurse eines Tages stark korrigieren (damit sind schon mehr als 5000 Dax Punkte gemeint) und man genügend Zeit einer Bodenbildung abgewartet hat, können die Gedanken wieder vermehrt in Richtung Börse (Aktien, ETFs oder Fonds) gehen. Natürlich sollte man sich vorhier entpsrechend informieren ob die Zeit wirklich günstig ist. In der Regel wenn alle jammern und niemand mehr von Aktien spricht. Das investierte Silber würde ich dennoch behalten, den Silber wird in der Zukunft besonders knapp werden. Achten Sie darauf, dass das Silber an einem sicheren Ort verwahrt ist. Je nach aktuellen Kursen würde ich hier die Käufe dann fortsetzen oder ggf. einstellen.

Wie weit das Sparen in Aktien, ETF oder Fonds weitergeht, würde ich vom monatlichen Sparkapital abhängig machen. Der Kauf von Aktien lohnt sich Aufgrund der Transaktionskosten erst ab 500 - 1000 EUR. Bei Fonds kann bereits mit kleinen Beträgen ab 25 EUR monatlich gespart werden (Hier auf die Angebote vom Broker achten, sonst fallen auf die kleine Summe gesehen sehr hohe Gebühren an). Es spricht aber auch nichts dagegen, alle paar Monate zu investieren. Wer sich in Sachen Aktien nicht so gut auskennt, sollte lieber auf einen oder mehrere ETFs setzen. Dies ist eine interessante Alternative und vermutlich in den meisten Fällen vorzuziehen. Hier können Sie selbst die Bereiche selektieren.

Letztendlich lässt sich im Vorfeld nicht 100% genau sagen, welche Strategie die Beste ist, da niemand weiß, wie die Zukunft sich entwickelt. Daher ist dies nur als ein möglicher Gedankenansatz zu betrachten.

Vermögensaufbau findet außerdem nicht nur in Form von Geld statt, sondern auch entsprechender Bildung zum Thema Finanzen. Hier ist es wichtig den Kindern direkt die richtige Einstellung mit auf den Weg zu geben. Klar sollte jedes Kind seinen eigenen Weg gehen dürfen, aber ein paar wichtige Grundlagen sind schon sehr hilfreich:

1. Unötigen Konsum vermeiden
2. Anstehende Ausgaben überdenken
3. Keine Schulden machen
4. Nichts auf Kredit kaufen
5. Geld entsteht aus harter Arbeit und ist nicht selbstverständlich

Bei falscher Erziehung ist das hart ersparte Geld im schlimmsten Falle schnell verkonsumiert. Ein schicker Sportwagen ist schnell gekauft. Daher gehen viele Eltern auch so weit und überreichen die Unterstützung z.B. erst nach der Ausbildung / Studium, bzw. stellen in dieser Zeit nur ein Teil zur Verfügung oder stellen Bedingungen wie keine Drogen, keine Strafauffälligkeiten ect.

Nicht vergessen, viel Fisch während der Schwangerschaft essen. Das macht nachweislich die Kinder schlauer! Das ist auch eine Investition in das zukünftige Vermögen.