Einkommenssteuererklärung mit Interactive Brokers, Captrader, Lynxbroker oder Banxbroker

Die passende Aufbereitung der Abgeltungssteuer für den Steuerberater und das Finanzamt

Interactive Brokers ist ein ausländischer Aktienbroker, der durch seine günstigen Konditionen, insbesondere bei US-Aktien, bei vielen Anlegern sehr beliebt ist. Dadurch, dass es sich um keinen deutschen Broker handelt, führt dieser nicht automatisch die Abgeltungssteuer an das Finanzamt ab. Der Anleger muss sich in seiner Einkommenssteuererklärung selbst darum, dass diese Steuern abgeführt werden. Ebenso muss er selbst Verluste angeben, wenn diese mit ins nächste Jahr übernommen werden sollen. Dieser Beitrag soll aufzeigen, wie die Daten sowohl für den Steuerberater als auch für den Finanzbeamten aufbereitet werden können, da dies für viele Anleger jedes Jahr zur Hürde wird.

Wer bereits versucht hat, bei Google eine Antwort zu finden, wird sehen dass es hunderte Fragen zum Thema Abgeltungssteuer und den oben genannten Brokern gibt, aber nirgendwo eine passende Antwort kommt, bzw. Antworten nicht klar genug ausgedrückt sind. Oftmals liest man immer, dass einige Finanzämter keine Probleme machen und andere von Finanzbeamten sprechen, die besonders Verluste nicht akzeptieren wollen. Verschiedene Gründe wie z.B. die Berichte sind zu kompliziert, die Sprache ist nicht deutsch oder der Bericht entspricht nicht den deutschen Anforderungen. Vor allem auch Neueinsteiger sind sich Anfangs unsicher, wie sie mit den Berichten umgehen sollen. Da Captrader, Lynxbroker und Banxbroker Reseller von Interactive Brokers sind, ist die Lösung für alle genannten Broker vermutlich nahezu identisch. Eigentlich ist die Sache gar nicht so kompliziert, wie es ausschaut.

Dieser Beitrag zeigt, wie ich die Sache angehe. Selbst bin ich bei Captrader Kunde, da ich nicht so viele Orders habe, dass sich ein Wechsel zu Interactive Brokers lohnt (Wegen den monatlichen Mindestgebühren). Außerdem finde ich es hilfreich für Notfälle einen deutschen Ansprechpartner zu haben. Captrader ist immer noch wesentlich günstiger als die ganzen Broker aus dem deutschen Raum. Interesse an Captrader? Hier klicken und informieren

Zusammenfassend ist der Legacy Full Kontoauszug vom Broker gar nicht so kompliziert, wenn man einmal verstanden hat, welche Bereiche notwendig sind.

In meinem Falle wurden lediglich Aktien gekauft, verkauft und entsprechend mit den Währungen hin und her konvertiert. Andere Finanzprodukte wurden nicht gehandelt. Dies macht den Vorgang relativ einfach. Je nach gehandelten Produkten sind unter Umständen noch weitere Posten in der Aufbereitung erforderlich. Daher dient meine Vorlage nicht als fertige Vorlage für jeden, sondern lediglich als möglicher Ansatz. Ob meine Lösung so bei jedem Finanzbeamten funktioniert, kann ich natürlich nicht garantieren. Laut Aussage meines Steuerberaters sind die Infos aber sehr aufbereitet und es werden keine Probleme erwartet. 

Die folgende Anleitung basiert jetzt mit Bildmaterial von Captrader. Bei den anderen Brokern kann es ggf. leicht anders aussehen. Im Folgenden Beispiel wurden Beispiel Zahlen als Grundlage genommen. Eine Richtigkeit wird nicht garantiert. Dies ist außerdem keine Rechtsberatung sondern nur ein Beispiel.

1. Loggen Sie sich auf der Homepage Ihres Broker ein und gehen Sie im Menü unter Berichte -> Aktivität zum Punkt Kontoauszüge. Dort angekommen wählen Sie als Kontoauszug den Bericht Legacy Full und geben als Periode das gewünschte Jahr ein. Nehmen Sie einfach jeweils den ersten und den letzten Tag des Jahres, der Ihnen zur Auswahl steht. Als Format wählen Sie PDF und als Sprache wenn möglich deutsch. Je nach Menge der Datensätze braucht das Erzeugen der Daten etwas Zeit.

2. Drucken Sie das PDF aus. Dies ist das Nachschlagewerk für den Steuerberater und/oder das Finanzamt. Keine Sorge, Ihr Steuerberater oder Finanzbeamter soll sich nicht durch das Dokument wühlen. Dies soll nur dazu dienen, dass in der Aufbereitung auf die jeweiligen Zeilen referenziert werden kann, das stets eine Nachvollziehbarkeit gewährleistet ist. Damit der Finanzbeamte auch wirklich keinen Grund hat, es nicht zu verstehen. Wenn ihre Aufbereitung aufgrund vieler Trades zu viele Seiten enthält, wäre es auch denkbar einige Bereiche wie z.B. 

  • Netto Vermögenswert (NAV) in Zeitserien
  • Month & Year to Date Performance Summary
  • Veränderung des Positionswerts
  • Long Open Positionen
  • Einzahlungen & Auszahlungen

und ggf. einige andere wegzulassen, da diese für den Bericht gar nicht notwendig sind. Aus der Aufbereitung geht hervor welche Bereiche notwendig sind und welche nicht. Theoretisch können einfach nur die Bereiche gedruckt werden, auf die referenziert wird. Sonst könnte es vielleicht zu weiteren Nachfragen kommen. Das sollte im Idealfall vermieden werden.

EDIT: Aufgrund einiger Unklarheiten, da es doch Fälle gibt, die steuerlich anders bewertet werden, musste der restliche Teil dieses Artikels zur Sicherheit entfernt werden. Für eine korrekte Abwicklung der Einkommenssteuer, wird Ihnen der Steuerberater helfen können. Ich möchte hier keine unvollständigen bzw. falschen Informationen liefern.