In Wein investieren

Worauf Sie bei vergüteten Aktien Berichten achten müssen

Hervorragende Weine erzielen immer wieder hohe Preise auf Auktionen. Bis ein Investor damit freilich einen nennenswerten Profit einstreichen kann, müssen viele Hürden überwunden werden. Eine der allerersten und wichtigsten ist es, einen Wein zu finden, in den es sich überhaupt zu investieren lohnt. All jene großen Tropfen, die schließlich Hunderte oder Tausende von Euros auf Auktionen erbringen, waren nicht von Anfang an „groß“. Am Anfang steht immer „nur“ ein Wein, der Potenzial besitzt. Das Potenzial nämlich, bei langer und vor allem fachgerechter Lagerung optimal zu einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis zu reifen.

Das Investment Wein ist ein Fachgebiet für Experten mit Jahrelanger Erfahrung, die genau wissen, was sie tun. Weine, die ein Investment lohnen, müssen lagerfähig sein. Mindestens zehn Jahre sollte ein Investor veranschlagen, bis aus seinem jungen, vielversprechenden Tropfen eine veritable Flasche Gewinn geworden ist. Das ist die absolute Untergrenze für junge Weine, nach oben gibt es dagegen kaum Grenzen.

Es ergibt sich also logisch, dass leichte, spritzige Weißweine, die für den schnellen Verbrauch konzipiert sind, sich für eine Investition nicht eignen – mögen sie in ihrer Liga noch so gut sein. Anders sieht es bei Rotwein und bei edelsüßen Weinen aus. Beide sind grundsätzlich lagerfähig. Ob sie nach der Lagerung tatsächlich Gewinn abwerfen, hängt von vielerlei Faktoren ab.

Profitabel sind immer nur Weine aus einem großen Jahrgang. Wann ist ein Jahrgang „groß“? Das zu beurteilen ist eine Kunst, die Laien meist nicht beherrschen. Wer sich dagegen von Berufs wegen mit Wein befasst, wird eher wissen, wann mit einem außergewöhnlichen Jahrgang zu rechnen ist, und er wird es andere wissen lassen. Große Jahrgänge kündigen sich an – in Fachzeitschriften und auf Blogs, bei Verkostungen, in Testberichten und Weinwettbewerben. Investoren, die sich nicht (allein) auf den Weinhändler ihres Vertrauens verlassen wollen, sollten all solche Publikationen aufmerksam studieren, bevor sie ihr Geld ausgeben. Die letzten großen Jahrgänge, die von sich reden gemacht haben, waren übrigens 2009 und 2010. Geht man bei Rotweinen aus dem Bordeaux und edelsüßen Weinen von einer Lagerzeit von rund 15 Jahren aus, kann man heute selbst in diese Jahrgänge noch investieren. So preiswert wie noch vor zwei oder drei Jahren freilich werden diese Weine nicht mehr zu haben sein. Ansonsten gilt: So früh wie möglich den nächsten großen Jahrgang erkennen und ihn dann entsprechend bei renommierten Weingütern kaufen.

Übrigens: Französische Rotweine und edelsüße Weine aus Sauternes sind zwar die Klassiker für eine Investition, ihre deutschen Entsprechungen sollten aber auf keinen Fall vernachlässigt werden. Gerade für Weinfreunde, die neu auf dem Gebiet der Geldanlage in Wein sind, sind deutsche Weingärten nicht zu verachten. So ist es etwa vergleichsweise leicht, an Informationen über deren Weine heranzukommen und relativ einfach, heimische Weine einzukaufen. Wenn die Königin von England zum Beispiel Dessertweine vom Moselgut Joh. Jos. Prüm im Keller von Buckingham Palace einlagert, warum sollte das ein deutscher Investor nicht ebenfalls tun?

Ohne fachgerechte Lagerung kein Gewinn

Wenn die Wahl gefallen hat, der Einkauf getätigt ist und die Flaschen schließlich angekommen sind, geht es an die nächste Aufgabe: die fachgerechte Lagerung. Wird sie nicht gewährleistet, gerät die Investition garantiert zum Flop. Benötigt wird ein dunkler, kühler Lagerraum. Die Temperatur darin darf fünf Grad Celsius nie unter- und 15 Grad Celsius nie überschreiten. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sollten zudem nicht mehr als fünf Grad Celsius betragen. Zudem muss der Lagerraum eine bestimmte Luftfeuchtigkeit aufweisen. Optimal sind 70 Prozent Luftfeuchtigkeit. Schädlich ist alles unterhalb von 50 und über 75 Prozent.

In diesem Ambiente sollten die Flaschen in Zellophan gewickelt liegen und regelmäßig ganz leicht gedreht werden.

Der letzte Schritt bei einer Investition in Wein ist der Verkauf. Er sollte über ein erfahrenes Auktionshaus oder einen Händler mit internationalen Kontakten getätigt werden. Nur so sind Spitzengewinne möglich. Falls der Profit kleiner ausfällt als erwartet oder die Weine – was durchaus vorkommen kann – gar nicht verkauft werden, hat der Investor immerhin noch einen Trost: Er kann seine Schätze selber genießen.